Endlich angekommen – es schüttete wie aus Eimern, viele waren komplett durchnässt – warteten wir mit Vorfreude auf den Vortrag. Ich glaube ich spreche hier für die meisten, wenn ich behaupte, dass wir sehr gespannt waren, was uns da erwartet. Jobaussichten, Berufsfelder, etc. kennen lernen – ich freute mich auf den Vormittag.
Zuerst bekamen wir mittels PowerPoint-Präsentation eine Einführung: Was ist der Kataster? Welche Arten von Kataster gibt es? (Glücklicherweise ging genau diesen Fragen Herr Strobl bereits am Dienstag nach…) Danach durften wir einen genauen Blick auf die, auf einem Tisch ausgebreiteten Karten werfen. Sie verbildlichten die Geschichte der Karten, der Vermessung und des Katastralwesens. Und das war natürlich der Höhepunkt. Ich empfand es als total spannend, denn die Karte von 1820 beispielsweise stellte das Gebiet um Oberndorf dar – deutlich zu erkennen ist der Unterschied zu heute. Damals war Oberndorf nur am Fluss entlang und an der Hauptstraße entlang besiedelt. Heute ist das ganze Gebiet verbaut, Oberndorf ist eine richtige Stadt.
Zum Schluss wurde uns noch erklärt, welche Aufgaben das BEV hat. Und welche Projekte es derzeit gibt.
1. Einführung
Die alte Katastralmappe, die Grundlage des heutigen Katasters, war im Maßstab 1:2880. Gebäude wurden nach Bauart unterschieden, denn die Besteuerung war bei Holzhäusern niedriger als bei Ziegelhäusern.
Die Triangulierungspunkte waren anfänglich im Abstand von 5 km angebracht. Sie dienen der Orientierung. Mittlerweile wurden Zwischenpunkte angebracht, so dass die Distanz zwischen zwei Festpunkten 300 Meter nicht überschreitet. Um diese Punkte auch immer auffinden zu können, hat jeder einzelne eine detaillierte Beschreibung, die auch digital mit Daten und entsprechender Karte vorhanden ist.
Es gibt zwei Arten von Kataster:
a) Grundsteuerkataster, wie der Name bereits sagt, dient er als Grundlage für die Besteuerung.
b) Grenzkataster schafft verbindliche Nachweise für die Grenzen, die auch vor Gericht ihre Gültigkeit haben. Außerdem veranschaulicht der Grenzkataster die Nutzung und das Ausmaß der entsprechenden Grundstücke.
Im Anschluss daran wurde uns der Begriff „Ersitzung“ erläutert:
Wenn eine Person seit 30 Jahren oder mehr ein Grundstück als sein Eigentum betrachtet und es dementsprechend nutzt, kann er im Falle einer Auseinandersetzung vor Gericht Eigentumsansprüche auf das Grundstück erheben.
In ganz Österreich werden Grundstücke in einer hierarchisch geordneten Reihenfolge zusammengefasst - Bezogen auf Salzburg ergibt sich folgende Reihenfolge:
Dem Vermessungsbezirk Salzburg sind fünf Gerichtsbezirke untergeordnet, unter diesen teilen sich 51 Gemeinden auf. Diese 51 Gemeinden unterstehen wiederum 160 Katastralgemeinden, die sich schließlich noch in die kleinste Einheit im Kataster – dem Grundstück – aufteilen.
Ab dem Jahr 1997 wurde im BEV eine interne Reform durchgeführt – insgesamt wurden die Belegschaft von 1800 auf 1400 Mitarbeiter reduziert, allerdings nicht durch Entlassungen, sondern durch natürlichen Abgang. Die nun zur Verfügung stehenden Mittel wurden in moderne EDV-Geräte und Personalschulungen investiert
2. Luftbilder, historische Katastralmappen, Infrarotaufnahmen
Zuerst wurde uns ein Bild vorgeführt, auf dem zu erkennen ist, wie früher eine Vermessung von statten ging. In diesem Zusammenhang wurde uns die Entstehungsgeschichte der Vermessung und auch der Katastralmappe geschildert.
Die Männer auf dem Bild sind in Uniform gekleidet, denn das Vermessungswesen entwickelte sich ursprünglich aus dem Militärwesen. Kaiser Franz ordnete während seines Regiments die Vermessung des gesamten Hoheitsgebietes an, dies war wohl die Geburtsstunde der Vermessung, wie wir sie heute kennen. Allerdings ließen die Vermesser damals außer Acht, dass sich Grundstücke aus verschiedenen Gründen mit der Zeit verändern können. Zunächst wurden die erstellten Karten auf Solnhofener Platten gemeißelt, erst viel später gravierte man die Karte auf Aluminium, sodass eine Vervielfältigung möglich wurde.
Erst 1969 wurden erstmalig Gesetze und Verordnungen zum Vermessungswesen erlassen, vorher hielt man sich lediglich an grobe Richtlinien. Von da an fasste man die Vermessungsergebnisse auch in einem einheitlichen Koordinatensystem zusammen. Für dicht bebautes Gebiet verwendete man den Maßstab 1:1000 und für weniger dicht bebautes Gebiet, 1:2000 für weniger dicht bebautes Siedlungsgebiet, bzw. für Gebirge oder auch Seenlandschaften den Maßstab 1:5000. Die Erstellung der Karte mit Katastraldaten für ganz Österreich dauerte bis 1980, die Umstellung auf die digitale Katastralmappe erfolgte schließlich im Zeitraum von ca. 5 Jahren, zwischen 1990 und 1995.
Außerdem bekamen wir ein Falschfarbenbild zu sehen. Es dient dazu, den Bergbauern einheitliche Förderungen zu gewährleisten. Denn manche Landwirte sind beispielsweise durch die Bodengüte bevorteilt und werden dementsprechend höher besteuert.
Das BEV arbeitet auch mit der Finanz zusammen: Die Bodenqualität der einzelnen Flächen wurde bestimmt. Als Grundlage für die Besteuerung der Landwirte dient daher nun die Ertragsmesszahl (=Ackerzahl x Fläche).
Ab dem Jahr 1997 wurde im BEV eine interne Reform durchgeführt – insgesamt wurden die Belegschaft von 1800 auf 1400 Mitarbeiter reduziert, allerdings nicht durch Entlassungen, sondern durch natürlichen Abgang. Die nun zur Verfügung stehenden Mittel wurden in moderne EDV-Geräte und Personalschulungen investiert.
3. Aufgaben des BEV
Die Aufgaben des BEV und noch viele weitere Themen rund um das BEV sind auf der Homepage www.bev.gv.at zu finden. Aufgaben sind unter anderem:
• Kundenservice
o Beratung
o Kundenbetreuung
o Abgabe von Auszügen aus Grundstücksbezogenen Plänen: Kataster
o Verkauf
• Amtshandlungen
o Bescheinigung von Plänen
o Beurkundungen
o Grenzvermessungen
o Grundstücksvereinigungen
o Erhebung der Benutzungsart
• Führung des Katasters und der damit verbundenen Datenbanken
• Grundlagen und Geoinformation
o Schaffung und Erhaltung des Festpunktfeldes
o GPS-Messungen
o Staatsgrenze
4. Aktuelle Projekte des BEV
o APOS Austrian Positioning Service
o HOMK
5. Arbeitsweise des BEV
Zu guter Letzt erhielten wir noch einen kleinen Einblick in die Arbeit von Angestellten des BEV. Ein Mitarbeiter zeigte uns wie man bei Unstimmigkeiten zwischen aktuellen Orthophoto und der Katastralmappe verfährt. Zunächst wird über das Orthophoto der neuste Stand der Nutzung ermittelt und dieser dann in die Katastralmappe eingetragen – bei Unklarheiten, die sich nicht über das Orthophoto klären lassen, wird das Gebiet mit dem aufgesucht und die Mitarbeiter überzeugen sich persönlich vor Ort.
Alles in allem war diese Exkursion wahrscheinlich für alle sehr aufschlussreich und interessant. Es ist immer etwas anderes, wenn man einen realen Einblick in Einrichtungen wie das BEV bekommt und sie nicht ausschließlich aus Erzählungen, bzw. Übungen oder Vorlesungen kennt.
Mittwoch, 9. Dezember 2009
Freitag, 4. Dezember 2009
Liebe Blogger,
tut mir irrsinnig leid, ich Schaf hab meine Unterlagen in Salzburg in der Wohnung liegen lassen. Bin jetzt aber schon daheim, und da grad drauf gekommen. Ich kann die heutige Zusammenfassung also erst am Montag in den blog stellen... Ich hoff, das ist für euch noch in Ordnung!
beste grüße,
verena
tut mir irrsinnig leid, ich Schaf hab meine Unterlagen in Salzburg in der Wohnung liegen lassen. Bin jetzt aber schon daheim, und da grad drauf gekommen. Ich kann die heutige Zusammenfassung also erst am Montag in den blog stellen... Ich hoff, das ist für euch noch in Ordnung!
beste grüße,
verena
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