Freitag, 5. Februar 2010

Exkursionsbericht - BEV Wien

Nach der kleinen Exkursion zum BEV in Salzburg im Dezember, stand am 19. Jänner die große Exkursion nach Wien an. Auf dem Programm standen das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Wien und das Globenmuseum.

Der Tag begann für alle an diesem Dienstag bereits um 6:40 Uhr am Hauptbahnhof. Nach der 2 1/2 stündigen Zugfahrt in die Hauptstadt und ein paar Stationen mit der U-Bahn kamen wir schließlich beim BEV in Wien an.

Dort bekamen wir von drei netten Herren des Bundesamtes die Abteilungen des Vermessungswesens genau erklärt:

· V1: Grundlagenvermessung
· V2: Fernerkundung
· V3: Landschaftsinformation
· V4: Kartographie
· V5: Verlag Geoinformation


V1 Grundlagenvermessung

Sie bildet die Grundlage für die Georeferenzierung.
Das APOS (=Austrian Positioning System) dient zur Führung des Lagefestpunktfeldes und des Höhenfestpunktfeldes. Es handelt sich dabei um ein Dreiecksnetz, das über ganz Österreich gelegt wird.


V2 Fernerkundung

Bei diesem Teil wurde uns alles zum Thema Luftbild näher gebracht.
Das BEV in Wien verwendet hierfür das Flugzeug Beechcraft Super King Air 200, eine Turbopropmaschine mit Druckkabine.

Technische Details:
· Reichweite: ca. 2.500 km
· max. Flughöhe: 10.500 m
· Arbeitsfluggeschwindigkeit: 500 km/h

Je nach Anwendungsbereich gibt es schwarz-weiß Bilder, Infrarotbilder oder Farbluftbilder.
Um ein Orthophoto zu erhalten müssen diese Luftbilder nun entzerrt werden. Dabei werden die Entzerrungen im Luftbild berechnet und es entstehen Orthophotos mit einheitlichem Maßstab und einer sehr hohen Genauigkeit.

Die Luftbilder werden in einem Bildformat von 23 x 23 cm und in einem Maßstab von 1:15 000 gemacht. Die Infos am Datenrahmen (Brennweite, Bildnummer,…) bezeichnet man als „Rahmenmarken“.

Luftbilder werden unter anderem im Katastrophenschutz (Hochwasser) und in der Landwirtschaft (für EU-Förderungen) verwendet.

Mithilfe eines Luftbildscanners werden im BEV analoge Luftbilder digital abgespeichert.

· Auflösung: ≥ 10 mü-Meter
· geometrische Genauigkeit: ~ 2 mü-Meter
· Farbtiefe: 12 bit
· Kodak Kamera (11 mio Pixel)
· Farbe (RGB) über LEDs
· Scanzeiten (23 x 23m)s/w à ca. 1 minFarbe à 3 min

1 Filmrolle umfasst ca. 400 Bilder und 1 Bild enthält 1 GB Daten.


V3 Landschaftsinformation

Die Aufgaben dieser Abteilung beinhaltet die Datenerfassung von 2 topographischen Modellen:

· Kartographisches Modell 1:50 000 (ÖK50)Aktualisierung

· Das Digitale Landschaftsmodell (DLM)

Ziel dieses Modells ist die lagerichtige Abbildung der Natur. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Originärdaten erhoben, um Vektordaten entstehen zu lassen, die danach mit Attributen versehen werden.Es besteht also aus verschiedenen Ebenen (Verkehr, Siedlung, Gewässer,…), die übereinander gelegt werden und so das Digitale Landschaftsmodell bilden.Anwendung findet das DLM im GIS-Bereich.


V4 Kartographie

Das BEV ist beauftragt, ein flächendeckendes aktuelles Kartenwerk von Österreich bereitzustellen. Die ÖK50 (Maßstab 1:50 000) stellt dabei das österreichische Grundkartenwerk dar.

Weitere zivile Karten des BEVs sind
· ÖK 25V (1:25 000 – nur eine Vergrößerung der ÖK50)
· ÖK 200 (1:200 000)
· ÖK 500 (1:500 000)

Neben den zivilen Karten bearbeitet das BEV auch militärische Karten:
· ÖMK 50 (1:50 000)
· ÖMK 250 (1:250 000)
· ÖMK 500 (1: 500 000)

In kartographischen Modellen werden Kartenwerke digital bereitgestellt. Es gibt wieder verschiedene Ebenen (Gewässer, Höhenschichtlinien, Wald,…), die den Farbebenen der analogen Kartenausgabe entsprechen.

Man kann nicht alles aus der Natur in eine Karte packen. Deshalb ist die Lage der Objekte in der ÖK50 nicht immer richtig. Häufig müssen Objekte verdrängt werden.

Reihenfolge der Lagerichtigkeit:
· Gewässer
· Bahnen
· Straßen, Wege
· Häuser und andere Objekte
· Bewuchs und Kulturgrenzen

Durch die Generalisierung wird das wichtigste ausgewählt, unwichtiges weggelassen und gleiches zusammengefasst.

Als Österreich vor einiger Zeit dem NATO-Programm „Partnerschaft für den Frieden“ beigetreten ist, hat man die österreichische Karte 1:50 000 vom Gauß-Krüger Koordinaten-System auf das internationale Universale-Transversale-Mercator (UTM) Koordinatensystem umgestellt.

Daraus ergaben sich folgende Änderungen:


BMN

Referenzsystem: Bessel-Ellipsoid
Projektion: Gauß-Krüger
Bezugsmeridian: 28, 31, 34° östl. Ferro
Blattschnitt: 15 x 15

UTM-System

Referenzsystem: World Geodetic System WGS 84
Projektion: Universale Transversale Mercator Projektion
Bezugsmeridian: 9, 15° östl. Greenwich
Blattschnitt: 12 x 20


Österreich lässt sich nun in 191 Blätter auf der ÖK50 einteilen.
Diese ergeben sich dadurch, dass unser Heimatland zunächst in fünf 2° breite vertikale und drei 1° breite horizontale Streifen eingeteilt wird.
Es ergeben sich nun 2° x 1° große Bereiche, die wiederum in 30 kleinere Bereiche aufgeteilt werden.

Die flächendeckende Aktualisierung der ÖK50 erfolgt alle 7 Jahre. Größere Baustellen (zB in der Industrie) werden jedoch laufend aktualisiert und eingearbeitet.


V5 Verlag Geoinformation

Diese Abteilung beschäftigt sich mit der…
· Herstellung der analogen Karte von der Druckvorbereitung bis zum Druck
· Ausgabe der analogen Karten
· Unterstützung von diversen Arbeitsabläufen (Luftbildentwicklung, scannen,…)

Der Druck der Karten erfolgt nicht im Gebäude des BEVs, sondern örtlich getrennt im 23. Bezirk.


Zusammenfassend kann man sagen, dass die Exkursion nach Wien sehr interessant und aufschlussreich war. Wir haben viel Neues zum Thema Vermessungswesen erfahren und auch einiges gehört, das wir schon im Unterricht durchgemacht haben.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Exkursionsbericht Wien – Globenmuseum

Nach dem Besuch der BEV Zentrale und einer Mittagspause, besuchten wir das Globenmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek. Es ist weltweit das einzige Museum seiner Art und befindet sich im Palais Mollard in der Herrengasse. Dieses kleine aber feine Museum umfasst etwa 600 Objekte, die in den historischen Räumlichkeiten des Palais wunderbar zur Geltung kommen. Ein junger Student führte uns fachkundig durch die Sammlung. Echte Prachtstücke und zugleich die ältesten Objekte des Museums, bilden zwei Globen von Mercator (Erd- und Himmelsglobus aus dem 16. Jahrhundert). Der bedeutende Kartograph versah seinen Erdglobus erstmals mit Loxodromen. Das Globenpaar von Mercator wurde auch digitalisiert und kann im Museum als virtueller Globus, auf einem Touchscreen, interaktiv betrachtet werden. Dabei kann man besonders gut unterschiede des alten Kartenbildes, mit der Lage heutiger Daten, beispielsweise von wichtigen Städten oder Küstenlinien, vergleichen.

Die Sammlung zeigt nicht nur gewöhnliche Globen, sondern auch viele neue Entwicklungen, Arten und Formen der Herstellung. Zu Sehen sind unter anderem Faltgloben, ein aufblasbarer Erdglobus, ein Reliefglobus, ein Weltwirtschaftsglobus, ein geologischer Globus und meteorologische Globen. Der vom Wiener Robert Haardt entwickelte Rollglobus von 1937 stellt eine Besonderheit dar. Die Konstruktion wurde erstmals so gestaltet, das die Polarregionen nicht verdeckt wurden und man so alle Gegenden der Erde ungehindert betrachten kann. Eine Modeerscheinung des 17. und 18. Jahrhunderts war der Reiseglobus. Diese kleinen Globen waren in einer Hülle verpackt und wurden so auf die Reise mitgenommen.

Früher war die Herstellung von Globen eine sehr aufwendige und zugleich kunstvolle Handarbeit. Nur Fürsten und Herrscher konnten sich damals Globen leisten. Sie galten als Statussymbol und als Ausdruck politischer Macht. Auffällig sind die Riesengloben (110 cm Durchmesser) aus dem 17. Jahrhundert vom Venezianer Vicenzo Coronelli. Er war der berühmteste Globenbauer dieser Zeit. Im Museum befindet sich auch eine Replik des ältesten Globus, von Martin Behaim (1492).

Es gibt nicht nur Globen die die Erde darstellen, sondern es gibt auch Mond- und Planetengloben. Besonders Globen die den Mars darstellen waren und sind heute noch beliebt. Francesco Bianchini fertigte 1728 einen Globus der Venusoberfläche an. Heute weiß man allerdings, dass diese Darstellung nicht richtig ist.

Das sogenannte Kabinett für Sammler: Hier werden Dauerleihgaben aus Wiener Privatsammlungen präsentiert. Darunter befindet sich auch der älteste Globus Österreichs (1535).

Globenverwandte Instrumente, wie Armillarsphären (aus Ringen zusammengesetzte dreidimensionale Modelle der Himmelskugel), Planetarien (Modelle des Sonnensystems) und Tellurien (Instrumente, mit denen die Bewegung der Erde um die Sonne und die des Mondes um die Erde dargestellt wird) befinden sich im Goldkabinett des Palais Mollard.

Im Museum wird nicht nur ausgestellt, sondern auch geforscht. Neben der permanenten Ausstellung gibt es auch eine Studiensammlung.

Mittwoch, 3. Februar 2010

11. UE (29.01.10)

In dieser letzten Einheit der Übung, haben wir uns erneut mit OpenStreetMap beschäftigt. OSM hatten wir in einer früheren Einheit schon einmal zum Thema. Dieses Mal, ging es mehr um die praktische Anwendung, nämlich das Editieren in OSM.

Es gibt verschiedene OSM Elemente (Nodes, Ways and Areas, Relations) und Attribute (Tags), bestehend aus einem Key und Value (Key=Value). Eine Liste aller wichtigen Tags findet man hier. Wir haben uns bei OSM registriert, um danach verschiedenste Übungen zu machen. Unter dem Menüpunkt GPS Traces haben wir einen Trace (Hellbrunnerallee) in die Karte eingefügt. GPS-Daten müssen über einen Timestamp verfügen. Ist dieser nicht vorhanden, kann man ihn mithilfe von Programmen (z.B. Python Skript oder G7toWin) manipulieren.

Im Anschluss ist uns gezeigt worden, wie man richtig editiert. Um die Karte editieren zu können, muss man in der Menüleiste Edit auswählen. Danach muss zwischen Edit with save und Edit live entschieden werden. Edit with save bedeutet, dass man etwas editieren und ausprobieren kann, und danach, wenn es in Ordnung ist, auf speichern gehen kann. Bei Edit live hingegen, werden die Änderungen sofort am Server gespeichert. Letzteres empfiehlt sich natürlich nur für jene, die sich mit dem Programm schon gut auskennen. Auf OpenStreetMap gibt es verschiedene Möglichkeiten um Objekte, Gebäude, Straßen usw. richtig einzuzeichnen und zu definieren. Siehe Editierstandards.

Bei dem schweren Erdbeben in Haiti wurde ebenfalls mit OpenStreetMap gearbeitet. Viele Straßen waren durch eingestürzte Brücken und Gebäude unpassierbar. Tausende User halfen, um aktuelle Karten des Krisengebietes zu erstellen. In einem Video wird die rasante Erstellung anschaulich dargestellt. Hilfsorganisationen griffen auf die Daten zu und konnten so die Rettungseinsätze besser koordinieren. An solchen Beispielen sieht man das Potential dieser Freien Karten, die fast in Echtzeit erstellt werden können.

Sonntag, 31. Januar 2010

Photos vom GPS "Spaziergang"

Hey Leute!

Endlich hab ichs geschafft die Bilder hochzuladen. Ich wollte unseren Blog nicht mit Bildern überschwemmen, deshalb findet ihr die Bilder unter meinem eigenen "Topobloggo Blogspot: http://topobloggo-julia.blogspot.com/

Sucht euch einfach die aus, die auch am besten gefallen;-)

Viele Grüße

Julia

Montag, 25. Januar 2010

Hallo Leute!

Also ich übernehme wie besprochen vom Wiener Exkursionsbericht das Globenmuseum

die UE diesen FR werde ich zusammenfassen!

lg
Michi

Freitag, 22. Januar 2010

9. Einheit

Zusammenfassung 9. Einheit:

Am Anfang dieser 9. Übungseinheit, wurden wir über die Einzelheiten unserer Exkursion nach Wien informiert und regelten diesbezüglich noch alle organisatorischen Dinge.

Nachdem alles bezüglich der Exkursion geklärt war, kamen wir zum eigentlichen Inhalt der Übung: Dieser bestand darin, uns Grundkenntnisse zum Editieren von .kml Files zu vermitteln und uns die Fomatierung mit HTML-Tags näherzubringen.

Es ist möglich Beschreibungen von Ortsmarken (bei Google Earth) über HTML zu formatieren. In diesem Zusammenhang wurde uns diese Seite empohlen. Hier kann man u.a. lernen HTML-Dateien selbst zu erstellen.
Um die angesprochenen Beschreibungen noch attraktiver zu machen erklärten Frau Füreder und Frau Osberger darüber hinaus noch, wie man verfahren muss, um Bilder in die Beschreibung einzufügen.
Außerdem kann man natürlich noch die Hintergründe der Beschreibungen bunt gestalten - dazu muss man jedoch die RGB-Werte in Hexadezimal_Werte umrechnen. Hört sich schwer an, ist es aber nicht - man gibt einfach die RGB_Werte (die man z.B. über Paint erhält) beispielsweise hier ein.

Alles in Allem fand ich diese Übung wieder ganz interessant, auch wenn es eigentlich nur eine Ergänzung für unsere Gruppenarbeit war. Es hat mir gezeigt, dass "Programmieren", wenn es überhaupt schon so bezeichnet werden darf, ganz schön ist - bzw. das, was am Ende rauskommt, schön ist :-)

Schönen Tag noch!


Ach ja...Lisa, ich wünsch dir noch gute Besserung!

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Exkursionsbericht BEV, 4. Dezember

Endlich angekommen – es schüttete wie aus Eimern, viele waren komplett durchnässt – warteten wir mit Vorfreude auf den Vortrag. Ich glaube ich spreche hier für die meisten, wenn ich behaupte, dass wir sehr gespannt waren, was uns da erwartet. Jobaussichten, Berufsfelder, etc. kennen lernen – ich freute mich auf den Vormittag.

Zuerst bekamen wir mittels PowerPoint-Präsentation eine Einführung: Was ist der Kataster? Welche Arten von Kataster gibt es? (Glücklicherweise ging genau diesen Fragen Herr Strobl bereits am Dienstag nach…) Danach durften wir einen genauen Blick auf die, auf einem Tisch ausgebreiteten Karten werfen. Sie verbildlichten die Geschichte der Karten, der Vermessung und des Katastralwesens. Und das war natürlich der Höhepunkt. Ich empfand es als total spannend, denn die Karte von 1820 beispielsweise stellte das Gebiet um Oberndorf dar – deutlich zu erkennen ist der Unterschied zu heute. Damals war Oberndorf nur am Fluss entlang und an der Hauptstraße entlang besiedelt. Heute ist das ganze Gebiet verbaut, Oberndorf ist eine richtige Stadt.
Zum Schluss wurde uns noch erklärt, welche Aufgaben das BEV hat. Und welche Projekte es derzeit gibt.


1. Einführung

Die alte Katastralmappe, die Grundlage des heutigen Katasters, war im Maßstab 1:2880. Gebäude wurden nach Bauart unterschieden, denn die Besteuerung war bei Holzhäusern niedriger als bei Ziegelhäusern.
Die Triangulierungspunkte waren anfänglich im Abstand von 5 km angebracht. Sie dienen der Orientierung. Mittlerweile wurden Zwischenpunkte angebracht, so dass die Distanz zwischen zwei Festpunkten 300 Meter nicht überschreitet. Um diese Punkte auch immer auffinden zu können, hat jeder einzelne eine detaillierte Beschreibung, die auch digital mit Daten und entsprechender Karte vorhanden ist.

Es gibt zwei Arten von Kataster:
a) Grundsteuerkataster, wie der Name bereits sagt, dient er als Grundlage für die Besteuerung.
b) Grenzkataster schafft verbindliche Nachweise für die Grenzen, die auch vor Gericht ihre Gültigkeit haben. Außerdem veranschaulicht der Grenzkataster die Nutzung und das Ausmaß der entsprechenden Grundstücke.

Im Anschluss daran wurde uns der Begriff „Ersitzung“ erläutert:
Wenn eine Person seit 30 Jahren oder mehr ein Grundstück als sein Eigentum betrachtet und es dementsprechend nutzt, kann er im Falle einer Auseinandersetzung vor Gericht Eigentumsansprüche auf das Grundstück erheben.

In ganz Österreich werden Grundstücke in einer hierarchisch geordneten Reihenfolge zusammengefasst - Bezogen auf Salzburg ergibt sich folgende Reihenfolge:
Dem Vermessungsbezirk Salzburg sind fünf Gerichtsbezirke untergeordnet, unter diesen teilen sich 51 Gemeinden auf. Diese 51 Gemeinden unterstehen wiederum 160 Katastralgemeinden, die sich schließlich noch in die kleinste Einheit im Kataster – dem Grundstück – aufteilen.

Ab dem Jahr 1997 wurde im BEV eine interne Reform durchgeführt – insgesamt wurden die Belegschaft von 1800 auf 1400 Mitarbeiter reduziert, allerdings nicht durch Entlassungen, sondern durch natürlichen Abgang. Die nun zur Verfügung stehenden Mittel wurden in moderne EDV-Geräte und Personalschulungen investiert


2. Luftbilder, historische Katastralmappen, Infrarotaufnahmen

Zuerst wurde uns ein Bild vorgeführt, auf dem zu erkennen ist, wie früher eine Vermessung von statten ging. In diesem Zusammenhang wurde uns die Entstehungsgeschichte der Vermessung und auch der Katastralmappe geschildert.
Die Männer auf dem Bild sind in Uniform gekleidet, denn das Vermessungswesen entwickelte sich ursprünglich aus dem Militärwesen. Kaiser Franz ordnete während seines Regiments die Vermessung des gesamten Hoheitsgebietes an, dies war wohl die Geburtsstunde der Vermessung, wie wir sie heute kennen. Allerdings ließen die Vermesser damals außer Acht, dass sich Grundstücke aus verschiedenen Gründen mit der Zeit verändern können. Zunächst wurden die erstellten Karten auf Solnhofener Platten gemeißelt, erst viel später gravierte man die Karte auf Aluminium, sodass eine Vervielfältigung möglich wurde.
Erst 1969 wurden erstmalig Gesetze und Verordnungen zum Vermessungswesen erlassen, vorher hielt man sich lediglich an grobe Richtlinien. Von da an fasste man die Vermessungsergebnisse auch in einem einheitlichen Koordinatensystem zusammen. Für dicht bebautes Gebiet verwendete man den Maßstab 1:1000 und für weniger dicht bebautes Gebiet, 1:2000 für weniger dicht bebautes Siedlungsgebiet, bzw. für Gebirge oder auch Seenlandschaften den Maßstab 1:5000. Die Erstellung der Karte mit Katastraldaten für ganz Österreich dauerte bis 1980, die Umstellung auf die digitale Katastralmappe erfolgte schließlich im Zeitraum von ca. 5 Jahren, zwischen 1990 und 1995.

Außerdem bekamen wir ein Falschfarbenbild zu sehen. Es dient dazu, den Bergbauern einheitliche Förderungen zu gewährleisten. Denn manche Landwirte sind beispielsweise durch die Bodengüte bevorteilt und werden dementsprechend höher besteuert.

Das BEV arbeitet auch mit der Finanz zusammen: Die Bodenqualität der einzelnen Flächen wurde bestimmt. Als Grundlage für die Besteuerung der Landwirte dient daher nun die Ertragsmesszahl (=Ackerzahl x Fläche).

Ab dem Jahr 1997 wurde im BEV eine interne Reform durchgeführt – insgesamt wurden die Belegschaft von 1800 auf 1400 Mitarbeiter reduziert, allerdings nicht durch Entlassungen, sondern durch natürlichen Abgang. Die nun zur Verfügung stehenden Mittel wurden in moderne EDV-Geräte und Personalschulungen investiert.


3. Aufgaben des BEV

Die Aufgaben des BEV und noch viele weitere Themen rund um das BEV sind auf der Homepage www.bev.gv.at zu finden. Aufgaben sind unter anderem:
• Kundenservice
o Beratung
o Kundenbetreuung
o Abgabe von Auszügen aus Grundstücksbezogenen Plänen: Kataster
o Verkauf

• Amtshandlungen
o Bescheinigung von Plänen
o Beurkundungen
o Grenzvermessungen
o Grundstücksvereinigungen
o Erhebung der Benutzungsart

• Führung des Katasters und der damit verbundenen Datenbanken

• Grundlagen und Geoinformation
o Schaffung und Erhaltung des Festpunktfeldes
o GPS-Messungen
o Staatsgrenze


4. Aktuelle Projekte des BEV


o APOS Austrian Positioning Service
o HOMK


5. Arbeitsweise des BEV

Zu guter Letzt erhielten wir noch einen kleinen Einblick in die Arbeit von Angestellten des BEV. Ein Mitarbeiter zeigte uns wie man bei Unstimmigkeiten zwischen aktuellen Orthophoto und der Katastralmappe verfährt. Zunächst wird über das Orthophoto der neuste Stand der Nutzung ermittelt und dieser dann in die Katastralmappe eingetragen – bei Unklarheiten, die sich nicht über das Orthophoto klären lassen, wird das Gebiet mit dem aufgesucht und die Mitarbeiter überzeugen sich persönlich vor Ort.

Alles in allem war diese Exkursion wahrscheinlich für alle sehr aufschlussreich und interessant. Es ist immer etwas anderes, wenn man einen realen Einblick in Einrichtungen wie das BEV bekommt und sie nicht ausschließlich aus Erzählungen, bzw. Übungen oder Vorlesungen kennt.